Steigende Energieausgaben bringen Produktionsunternehmen zunehmend in Bedrängnis. Rekular Lauingen hat rechtzeitig umgesteuert: Unseren Strom beziehen wir nicht mehr über herkömmlichen Lieferverträge, sondern über die Börse. Einblicke in unser innovatives Beschaffungsmodell, das wir in Partnerschaft mit der Energieberatung Faktor 3E umsetzen.
01.Oktober 2025
Von Redaktion Rekular
Stoffströme sind unser Geschäft. Aber was ist eigentlich mit dem elektrischen Strom, der dafür fließen muss? Rund 1.700 ausgediente Kühlgeräte verarbeitet Rekular am Hauptstandort Lauingen pro Tag. Unsere Recyclinganlage läuft rund um die Uhr. Das Zerkleinern, Separieren und Aufbereiten der Materialien verbraucht sehr viel Energie.
Wie können wir trotzdem kostenbewusst arbeiten? Technologisch sind die Möglichkeiten Strom einzusparen nahezu ausgereizt. Zugleich hat die jüngste Energiekrise gezeigt: In einer geopolitisch instabilen Welt drehen auch die Stromkosten schnell frei.
Gegen Marktturbulenzen gerüstet
Rekular konnte die enormen Preisausschläge allerdings relativ gut abfedern. Wie ist das gelungen? Angeregt durch unseren Investor QCP Quantum Capital Partners, haben wir frühzeitig einen Partner gesucht, der unseren Stromeinkauf auf neue Füße stellt und gegen die Härten des Marktes wappnet.
Seitdem managt der Hamburger Energiedienstleister Faktor 3E die Beschaffung für uns. „Für uns als mittelständisches Unternehmen ein ziemlich innovativer Schritt, der aber genau richtig war“, so das Fazit unseres Geschäftsführers Folkert Schmidt.
Börsenpreise: Chancen clever nutzen
Das Entscheidende: Statt uns wie früher in statischen Lieferverträgen zu binden, schöpft Rekular heute die Preisvorteile einer Direktbeschaffung über die Europäische Strombörse EEX aus. Für den Zugang sorgt ein spezieller Vertrag mit unserem Versorger. Beim eigentlichen Einkauf verlassen wir uns ganz auf die Profis von Faktor 3E. Das Team um Firmenchef André Hlava überwacht engmaschig das Geschehen am Energiemarkt und gibt im passenden Moment das Signal zum Ordern. Vereinfacht gesagt, kauft Rekular übers Jahr in mehreren Tranchen ein – möglichst immer dann, wenn die Konditionen besonders attraktiv sind.
Der Zugriff auf Spot- und Terminmarkt eröffnet dabei zusätzliche Chancen. Der Sommer mit seinem hohen, manchmal sogar Überangebot an erneuerbarem Strom erlaubt es, sehr kurzfristig günstig einzukaufen. Im Winter, wenn die Börsenpreise wegen des geringeren Wind- und Solaraufkommens wieder steigen, bietet das Termingeschäft Planungssicherheit.
Widerstandsfähiger im Wettbewerb
Folkert: „Indem wir den Strom an der EEX kaufen, wird das Risiko der Preisspirale beherrschbar, was wiederum unsere Resilienz im Wettbewerb stärkt. Es ist für uns ein strategischer Hebel. Mit Bordmitteln könnten wir diesen Hebel aber gar nicht bedienen, dafür ist das Energiegeschäft viel zu komplex. Die Kooperation mit ist daher perfekt für uns.“
Die Energieberatung beschafft für Rekular Lauingen nicht nur grünen Strom. Sie arbeitet auch selbst klimaneutral. „CO2-Freiheit und Zertifikate-Handel werden in den nächsten Jahren ein großes Thema sein“, sagt Inhaber André Hlava. Er sieht Mittelständler im Vorteil, die bereits Erfahrung an Börsenmarktplätzen sammeln konnten.